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Selbstliebe: Wertschätzung dessen, wer man selbst ist …

Heike Lewin • Dez. 16, 2021

Selbstliebe ist die Voraussetzung für ein erfülltes Leben. Denn nur wer sich selbst liebt, kann sich und seinen Körper so akzeptieren, wie er ist. Viele Menschen haben ein negatives Selbstbild und schaffen es nicht, es zu ändern. Egal wie viele Erfolge, Hürden und Hindernisse man schon bewältigt hat, die fehlende Selbstliebe behindert das glücklich sein. Die Frage ist: "Was kann ich tun, um mich selbst zu lieben?"

Wenn jemand sich unzufrieden mit sich selbst zeigt, sind die wohl am meisten gehörten Sätze „Du musst lernen Dich selbst zu lieben“ oder „Nimm Dich an, so wie Du bist“. Diese Sätze werden so leicht gesagt und doch ist deren Umsetzung eine der schwierigsten Aufgaben im Leben. Ob sich Selbstliebe üben lässt, ist fraglich. Entsteht sie nicht in erster Linie durch mein Verhalten mit mir selber? Ist mein Verhalten mit mir selber liebevoll und wertschätzend, tut es mir, meiner Seele und meinem Körper gut. Aber auch das liebevolle Interesse von anderen Menschen an uns, lässt unsere Selbstliebe wachsen.

Um sich selbst zu lieben brauchen wir viele liebevolle Beziehungen. Eltern, Familie, Freunde, Kollegen und auch Nachbarn spielen eine große Rolle. Wer wenig liebevolle Eltern hatte, dem fällt es oft sehr schwer, sich selbst zu lieben und anzunehmen. Allzu oft versuchen die Betroffenen dann durch Leistung diesen Mangel auszugleichen.

Oft lernen diese Menschen erst in einer laufenden, wertschätzenden Beziehungen oder in einem respektvollen Umgang mit Menschen in unterschiedlichen Kontexten, dass sie mit anderen Augen gesehen werden. Erst der liebevolle, wertschätzende, interessierte Blick eines anderen Menschen lässt sie spüren, dass sie ein liebenswerter Mensch sind.

Wenn wir unseren Körper lieben wollen, er aber mit Schmerzen reagiert, wird der Umgang mit dem eigenen Körper schwierig. Schauen wir uns im Spiegel an und sehen nicht das, was wir eigentlich gerne sehen möchten, reagieren wir oftmals wütend oder enttäuscht. 

Ob wir unseren Körper lieben oder nicht, hängt auch ganz stark von unseren Erfahrungen ab. Haben wir als Kinder, in den Augen unserer Eltern, Lehrer oder Ärzte Schwierigkeiten gehabt oder haben nicht der vorgegebenen Norm oder dem Entwicklungsstand entsprochen, wurden Förderungsmaßnahmen oder Therapien eingeleitet. Die Zahl der verordneten Therapien ist in den letzten Jahren ständig gestiegen. Ergotherapie, Krankengymnastik, Sprachtherapie stehen an oberster Stelle der Verordnungen. Schon in jungen Kinderjahren wird Kindern dadurch vermittelt, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Dieses Verhalten begünstigt oft den Mangel an Selbstliebe. 

Durch solche Prägungen im Kindes- und Jugendalter, durch die Eltern, Lehrer und das Umfeld, entsteht das Selbstbild. Gleichzeitig entwickelt sich auch die Beziehung zu sich selbst. Glaubenssätze werden unreflektiert übernommen und es entsteht ein Verhalten in bestimmten Situationen. 

Selbstmissbilligung, Selbstsabotage und gemachte Erfahrungen hindern uns oft an der Selbstliebe. Die Selbstliebe ist jedoch die Voraussetzung auch andere und anderes lieben zu können und so zu einer positiven Betrachtung des Lebens zu kommen. 

Doch was kann ich tun, um mich selber mehr zu lieben?

Als erstes müssen wir unsere alten Glaubenssätze über uns selbst ändern. Also die ungeliebten Teile unseres Selbst aufdecken, die Ursache erkennen und dann ändern um uns dann so anzunehmen wie wir sind. Dadurch verändern wir auch die Perspektive gegenüber anderen. Wir können ihnen verzeihen und sie akzeptieren, wie sie sind. Dieses Bewusstsein erfordert aber auch eine Entscheidung gegen den rationalen Verstand. 

Weiterhin muss man verstehen, dass "Selbstliebe lernen" ein Prozess ist. Es gibt kein Ende. Immer wieder neue Herausforderungen im Leben haben immer wieder neue Aspekte. Neue Situationen und Ereignisse bedeuten neue Herausforderungen, die zu meistern sind. Wichtig ist: 


Mit Selbstkritik umgehen, ohne sich schlecht zu fühlen

Die meisten Menschen mit wenig Selbstliebe gehen sehr hart mit sich selbst ins Gericht. Um Selbstliebe lernen zu können, muss man zunächst einen liebevollen Weg der Selbstkritik gehen. Doch wie geht das? Wie kritisiere ich mich selbst auf eine angenehme, liebevolle Art und Weise? Das ist im Prinzip ganz einfach: Kritisiere Dich so, wie Du Deinen besten Freund kritisieren würdest. Wähle dafür Worte, die wertschätzend und aufbauend sind. Sätze wie „ Kein Problem, dass kann mal vorkommen!“ oder „Das nächste Mal machst du es halt besser!“ zeigen Mitgefühl und Verständnis. Du versuchst deinen guten Freund wieder aufzubauen. Und genauso geht Selbstliebe lernen. Lerne dir selbst gegenüber Mitgefühl und Verständnis aufzubringen.


Wie du dich selbst stärker lieben lernst

Liebe dich! Ja, genau das sollte das Ziel sein. Du solltest dich stärker lieben als alle anderen. 
Wie das geht? Pflege dich selbst, als wärst du mit dir in einer Liebesbeziehung. Mach dich hübsch, rasiere dich regelmäßig, achte auf dein Äußeres, mache alles, um dich wirklich schön zu fühlen. Oft spiegelt unser Äußeres die Gefühle aus dem Inneren wieder. Mit einem gepflegten Äußeren fühlen wir uns schneller gut. 


Warum man lernen muss, vieles zu akzeptieren 

Wut ist keine Lösung. Eine Macht, die uns in Bezug auf Selbstliebe im Weg steht, ist der Widerstand. Der Widerstand gegen Dinge, an denen wir momentan - oder auch in der Zukunft - nichts ändern können. Das kann eine krumme Nase sein, ein Sprachfehler oder einfach nur eine dumme Sache, die du gesagt hast. Wir sind Menschen, wir sind nicht perfekt und müssen es auch nicht sein. Wir müssen lernen mit unseren Ecken und Kanten umzugehen und damit zu leben. Wenn wir das nicht tun, kämpfen wir ständig gegen einen Widerstand an. Es entstehen negative Gefühle rundum eine Sache, die wir nicht ändern können. Das ist nicht nur verschwendete Energie, sondern macht auch negative Gefühle. Selbstliebe kann im Beisein von vorhandenen Widerstand schwer entstehen. Wenn du Selbstliebe lernen möchtest, dann musst du lernen gewisse Dinge zu akzeptieren. 


Schau in den Spiegel 

Selbstliebe lernen bedeutet, sich im Spiegel anschauen zu können. Stelle dich jeden Morgen und wenn Du möchtest auch gerne Abends vor den Spiegel. Betrachte dich von oben bis unten, am besten nackt, denn genau das bist DU! Und schaue dich wirklich richtig an. Schaue auf all die Dinge, die dir an deinem Körper gefallen. Schaue, wie schön Du bist. Lass Deine Emotionen hochkommen. Weine, lache und umarme Dich selbst. Es kann sein, dass du erstaunt bist, wie schön Du bist, denn die meisten Menschen haben sich in ihrem ganzen Leben noch nie wirklich richtig betrachtet. 


Ehrlichkeit sich selbst gegenüber 

Hierbei geht es nicht um den moralischen Aspekt der Ehrlichkeit. Es ist egal, ob du andere Menschen anlügst oder nicht. Vielmehr geht es hier um dich. In vielen Situation belügt man sich selber. Die Erkenntnis darüber aktiviert Dein Gewissen und man denkt schlecht über sich. Negative Gefühle entstehen. Wenn du Selbstliebe lernen willst, sei ehrlich. Sei ehrlich zu dir, indem du ehrlich zu anderen bist.


Pflege deine Seele

Wenn man Menschen in Beziehungen fragt, was ihnen besonders wichtig ist, dann fällt oft der Begriff Vertrauen. Vertrauen scheint in zwischenmenschlichen Beziehungen essentiell zu sein. Auch bei der Selbstliebe spielt Vertrauen eine große Rolle. Vertrauen in den eigenen Körper, Vertrauen auf die Fähigkeiten, Vertrauen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Verbringe so viel Zeit wie möglich mit dir alleine. Mache Dinge, vor denen Du Angst hast. Wenn Du diese bewältigt hast, wirst Du lernen, dir selbst zu vertrauen. Du bekommst das Gefühl, dass du dein eigener Rückhalt bist, wenn es drauf ankommt. Und genau das zählt!


Lobe Dich 

Baue regelmäßig Momente in deinem Tag ein, wo du dich lobst. Schreibe jeden Abend ein kleines Tagebuch, indem du deine Erfolge notierst und lobe dich für die tollen Sachen, die du den Tag über geschafft hast.


Höre Deine innere Stimme

In der heutigen Zeit haben viele Menschen keinen Kontakt mehr zu ihrer inneren Stimme. Sie hören sich selbst nicht zu. Oft haben wir eine Stimme in unserem Kopf, die uns erzählt, woran es eigentlich liegt, wir ignorieren diese Stimme aber. Selbstliebe lernen bedeutet also auch: Lerne wieder, Dir selbst zuzuhören. Das machst Du am besten, indem du dir jeden Tag einen kleinen Moment nimmst und dich ruhig irgendwo hinsetzt. Setze dich einfach nur hin und mache nichts. Schaue, welche Gedanken in dir hochkommen und setze dich mit ihnen auseinander. Wer weiß, vielleicht hörst du ja alle Antworten auf deine Fragen…


Tue dir was Gutes

Schenke dir Liebe. Wenn wir lieben, dann laden wir unsere Lieben ins Kino ein, wir gehen gemeinsam essen, wir machen gemeinsame schöne Sachen. Wann hast du das letzte Mal so etwas für dich gemacht? Die meisten Menschen noch nie. Willst du Selbstliebe lernen? Dann führe dich selbst aus. Mache Sachen, die Dir gut tun. Du kannst dich auch ganz bewusst dafür entscheiden, eine sogenannte Me-Time einzuführen. Eine Zeit oder auch ein Tag, an dem du alles machst, worauf Du gerade Lust hast. Vielleicht möchtest Du den ganzen Tag nur lesen oder durch Geschäfte bummeln, dann mach genau das. Liebe dich selbst und mache die Dinge, die dein Herz verlangt. 


Du bist gut … genug!

Ein Wort, welches dich vom Selbstliebe lernen trennt, ist das Wort: „Genug“. Um dich selbst lieben zu können, solltest du erkennen, dass du genau jetzt und so, wie du bist, gut genug bist. Du bist nicht perfekt, aber gut genug. Gut genug, um zufrieden mit Dir sein zu können - um Dich zu lieben, wie Du bist. 


Verfolge Deine Träume

Verfolge Deine Träume. Denn wenn du beginnst deinen Träumen zu folgen, passiert etwas ganz wertvolles. Selbstliebe entsteht urplötzlich in Dir, denn du wirst stolz auf Dich. Langsam aber sicher erfüllt sich deine Seele mit Stolz, denn du weißt, dass du genau das machst, was dein Herz dir sagt. Und diese Herzensangelegenheit ist eines der wichtigsten Punkte der Selbstliebe. Selbstliebe lernen kann unfassbar simpel sein, wenn man seinem eigenen Traum nachjagt.




 









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