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Warum ist Abnehmen so schwer?

Heike Lewin • Nov. 03, 2019

Seit Jahrzehnten stellen sich viele Menschen diese Frage. Eindeutige Antworten darauf werden so gut wie nicht gefunden. Es gibt hunderte von Aussagen und viele Theorien. Eine spannende Theorie ist diese:  

Das Körpergewicht als eine regulierte Größe? Welche Theorie steckt dahinter? 

1972 hat R. E. Nisbett die sogenannte Set-Point Theorie entworfen. Wenn man sich seine Theorie anschaut, handelt es sich beim Körpergewicht um einen - unter anderem durch Gene - festgelegten Sollwert, der durch ein Feedbacksystem des Körpers (z.B. Hormone) ständig kontrolliert wird. 

Werden von diesem System Unterschiede zwischen dem festgelegtem Set-Point und tatsächlichem Körpergewicht festgestellt, wird eine Veränderungen in der Nahrungsaufnahme oder im Stoffwechsel angestossen, um sich dem Set-Point wieder anzunähern. Nach Nisbetts Theorie strebt der Körper also ständig nach einer ausgeglichenen Energiebilanz und will das Körpergewicht stabil halten. 

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde diese Theorie ständig weiterentwickelt und es kamen neue Erkenntnisse hinzu. Man fand heraus, dass der Set-Point nicht an einen festen Wert gebunden ist, sondern sich je nach Energiezufuhr und Gewichtsverlauf verändern und immer wieder auf ein neues Körpergewicht stabilisieren kann. 

So lässt sich erklären, dass es manchen Menschen schwer fällt nach einer Gewichtszunahme wieder abzunehmen. Es scheint eine aktive biologische (Gegen-)Regulation bei Unterernährung vom Körper zu geben, die willkürlich übersteuert werden kann, während bei Übergewicht kein „Schutz“ zu bestehen scheint und es zu einer passiven Anpassung an das neue Körpergewicht kommt. 

Die Set-Point Theorie besagt also, dass der Körper Hormone, Hunger, Veränderungen des Verhaltens und andere physiologische Mechanismen verwendet, um sein Gewicht in einem bestimmten Bereich zu halten.

Es bedeutet also, um dauerhaft Gewicht zu verlieren und schlank zu bleiben, muss der Set-Point neu eingestellt werden.


Doch wie funktioniert das? Hier kommt eine von mehreren Möglichkeiten:

Eine mentale Vorstellung hat die gleiche Wirkung auf das Denken und auf die Gefühle, wie eine reale Erfahrung. Dieses Phänomen kennt man, wenn man träumt. Manchmal kommt es vor, dass wir während des Schlafens sehr intensiv träumen, sodass es uns, wenn wir aufwachen, sehr schwer fällt zu unterscheiden, ob der Traum real wahr, oder ob wir nur geträumt haben. Das liegt daran, dass bei einer inneren Vorstellung die gleichen Nervenbahnen im Körper benutzt werden, wie bei einer realen Erfahrung.

Durch einfache, mentale Übungen kann der Set-Point neu eingestellt werden. Unter Hilfenahme von Hypnose und Neuro-Linguistischen Programmieren wird das Ziel sehr schnell erreicht. 

Um den Setpoint auf das Wohlfühlgewicht einzustellen, bedarf es etwas Training. Man benutzt dafür die eigene Vorstellungskraft, in dem man sich vorstellt, wie man aussieht und es sich anfühlt, wenn man schlank ist. Dies hört sich für viele Menschen schwierig an. Mit etwas Übung bekommt man es aber sehr gut hin. Sollte es am Anfang nicht so gut klappen, ist das kein Problem. Auch hier macht „Übung den Meister“. Wichtig ist, es immer wieder zu trainieren.

In vielen Büchern und im Internet findet man heute eine Vielzahl von Anleitungen für solche Übungen. Die Auswahl ist groß und es war für mich schwierig, gute und nicht so gut funktionierende Übungen zu finden, da mir damals die Erfahrung fehlte. Heute kann ich sie sehr gut unterscheiden und kann sagen, es gibt hervorragende Übungen, die sehr schnelle Erfolge bringen. Diese Übungen sind für mich so wertvoll, dass ich sie bei meiner Arbeit mit meinen Klienten sehr erfolgreich anwende.

Persönlich habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass mir am Anfang ganz oft die Vorstellungskraft fehlte. Ich hatte mich in eine neue Richtung begeben, die mir bis dahin verschlossen war. Ich musste erst lernen, mich auf eine mentale Arbeit einzulassen und Bilder und Gefühle zuzulassen. Mein großes Dankeschön geht an wunderbare Menschen, die mich auf diesen Weg begleitet haben: meinen Mann, meine Familie und meine Freunde. 
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